Österreichischer Bauernbund: Herbstauftakt 2022
Wien [ENA] Die Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, die steigenden Betriebsmittelkosten und der Klimawandel stellen auch Bauernfamilien vor zahlreiche Herausforderungen betonen, Bauernbund-Präsident Georg Strasser und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Wien beim agrarpolitischen Herbstauftakt unter dem Motto "Landwirtschaft stärken, Versorgung sichern."
Sowohl die Konsumenten als auch die Bäuerinnen und Bauern befinden sich in einem enormen Spannungsfeld was das Vertrauen in die Versorgungssicherheit mit Treibstoffen, Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Lebens betrifft. Laut einer Studie wünscht sich ein Großteil der österreichischen Bevölkerung mehr Unabhängigkeit vom internationalen Handel und spricht sich für mehr Tierwohl und mehr heimische Lebensmittel aus. Trotzdem wird gerade jetzt in Krisenzeiten beim Einkauf weiterhin auf den Preis geachtet, sodass teurere österreichische Produkte oft als Luxus eingestuft werden und das sogenannte Billigangebot als Normalpreis. LKÖ-Präsident Moosbrugger sieht darin einen Widerspruch zwischen Forderungen und Handlungsbereitschaft.
Versorgungssicherheit ist aber nicht nur im Lebensmittelbereich notwendig, sondern auch bei nachhaltigen Rohstoffen. Deshalb ist Moosbrugger auch entsetzt über die "Erneuerbaren Richtlinien" auf EU-Ebene, denn praxisferne Akteure in Brüssel möchten die österreichische nachhaltige Holzenergie auf ein Minimum zurückfahren. Bei aller Bekenntnis zur Nachhaltigkeit ist deshalb jetzt nicht der Zeitpunkt Standards noch weiter in die Höhe zu schrauben, meint er. Das EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur, Green Deal und andere Pseudonachhaltigkeitsstrategien lassen am Realitätssinn der EU-Gremien zweifeln, fasst es Moosbrugger mit scharfen Worten zusammen. Denn was wir jetzt brauchen ist Stabilität und keine weiteren Experimente!