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Rettung der Blüten bei Frost

Verantwortlicher Autor: Friedrich S. Lenz Neustadt / Weinstraße, 26.03.2020, 18:30 Uhr
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Frostschutzberegnung
Frostschutzberegnung  Bild: © Lenz

Neustadt / Weinstraße [ENA] Kann man Blüten vor dem Kältetod bewahren, wenn man sie mit Wasser bespritzt? Oder kann dies den Blüten sogar schaden? Das sind Fragen, die sich immer wieder stellen, wenn wie im März 2020 die Frostnächte eine große Gefahr für die blühenden Obstbäume sind.

Das Zauberwort heißt hier Frostschutzberegnung, durch die bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt die gefährdeten Blüten ständig mit Wasser übersprüht werden. Dadurch bildet sich ein „Eispanzer“, in dessen Innerem die Temperatur wegen der freigesetzten Kristallisationswärme des gefrierenden Wassers nicht wesentlich unter den Nullpunkt absinkt. Die verschiedenen Systeme wie Unterkronen-, Überkronen- und wassersparende Überkronenberegnung funktionieren nach den Regeln der Physik.

Selbst bei großen Obstplantagen, wie u.a. beim Pfirsichanbau, hat sich in der Pfalz die Frostschutzberegnung auch dieses Jahr wieder bewährt. Wie immer steckt der Teufel im Detail, denn bei unsachgemäßer Frostschutzberegnung oder beim Ausfall von Regnern, kann es durch freiwerdende Verdunstungskälte zu größeren Schäden kommen als ohne Beregnung. Für einen erfolgreichen Einsatz ist es besonders wichtig, dass die Technik zuverlässig funktioniert, eine ausreichende Wassermenge gewährleistet ist und eine genaue Überwachung erfolgt. Ein Blick in das Nachbarland Österreich zeigt die große Bedeutung des Frostschutzes.

Dort wurde nach millionenschweren Schäden im österreichischen Erwerbsobstbau, vom Land Steiermark in Kooperation mit dem Joanneum Research Graz und der Universität Graz sowie diversen landwirtschaftlichen Institutionen, das mehrjährige Forschungsprojekt "Masterplan Klimarisiko" gestartet. „Ziel dieses Forschungsprojektes ist die Weiterentwicklung und Optimierung von Frostschutzmaßnahmen, abgestimmt auf die speziellen topografischen Gegebenheiten im Steirischen Obst- und Weinbau. Im praktischen Test werden im Zuge des Projektes aktive und passive Frostschutzmaßnahmen erprobt und hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit im heimischen Obstbau untersucht.“

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