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Giftköder in Frankfurt am Main

Verantwortlicher Autor: Michael Hofmann Frankfurt am Main, 17.09.2022, 16:22 Uhr
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Schild der Hundewiese
Schild der Hundewiese  Bild: mh-Pressedienst Frankfurt

Frankfurt am Main [ENA] Wie kann ein Mensch so etwas tun? Wie groß muss der Hass auf Hunde sein, dass man sogar in Kauf nimmt, dass unschuldige Kinder getötet werden? Oder denken diese Täter gar nicht so weit? Wahrscheinlich fehlt ihnen jegliche Empathie? Vieles ist so unbegreiflich!

Am gestrigen Freitag wurden mehrere Hunde mit starken Vergiftungssymptomen in Frankfurter Tierkliniken gebracht. Schnell stellte sich heraus – die Tiere wurden vergiftet. Da alle kurz zuvor im oder um den Bonifatiuspark in Frankfurt-Riedberg spazieren waren, lag der Verdacht sehr nahe, dass Giftköder ausgelegt wurden. Umgehend wurde die Polizei informiert, die dann auch das Gebiet des Parks absuchte. Von der Polizei und anderen Hundebesitzern wurden weitere Giftköder gefunden.

Jüngstes Opfer gerade mal 11 Monate alt

Eines der jüngsten Opfer ist der 11 Monate alte Blacky. Der sonst so lebensfrohe schwarze Wollknäuel mit großen runden Knopfaugen und treuem Blick zog sich beim Spaziergang plötzlich verängstigt unter einer Bank zurück. Er zitterte und übergab sich. Sofort fuhren die Besitzer in eine nur vier KM entfernte Tierklinik. Trotz der schnellen Hilfe konnte Blacky nicht mehr geholfen werden und er starb qualvoll. Bislang sollen insgesamt zehn Hunde an den Folgen des Giftköderanschlags verstorben sein.

Blackys Besitzerin erzählte, dass der Hund in die Familie kam, nachdem der vorherige Hund gestorben war. Der Sohn der Familie litt sehr stark unter dem Verlust. Und nun muss er mit diesem schrecklichen Verlust fertig werden. Wie erklärt man das einem Kind? Ob der oder die Täter sich darüber bewusst sind, dass sie nicht nur Tiere töten, sondern auch Kinderseelen schädigen und unendliches Leid in Familien bringen?

Anzeichen auf Heroin und Amphetamine in den Giftködern

Die Giftköder, die wie Trockenfutter ausgesehen und weiträumig ausgelegt wurden, werden aktuell toxikologisch untersucht. In einem ersten sogenannten Tox-Screen wurden Anhaltspunkte für Heroin und Amphetamine gefunden. Sowohl die Ermittlungsbehörden als auch die Tierklinik haben ein ausführliches Gutachten beauftragt. Besonders perfide ist an diesem Fall, dass die Giftköder auch in der Nähe eines Pferdestalls ausgelegt wurden. Hier ist die Gefahr, dass auch spielende Kinder sie finden, anfassen und im schlimmsten Fall auch in den Mund stecken, sehr hoch.

Schneller Informationsfluss Dank Facebook und Co

Dank vieler Facebook- und WhatApp-Gruppen sowie Warn-Apps, über die sich die Warnungen schnell verbreiteten, konnten wahrscheinlich viele Leben gerettet werden. Michael vom Admin-Team der Facebook-Gruppe „Buga-Bande“ berichtet, dass das Admin-Team direkt von einer Tierärztin informiert und Sekunden später die Warnung in der über 600 Mitglieder starken Gruppe verbreitet wurde. Auch in der Gruppe „Hundefreunde Frankfurt“ oder der Gruppe der „Tiersicherung Frankfurt/Main - RheinMain – Hessen“ wurde die Meldung schnell an mehrere Tausend Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer verteilt.

Es bleibt zu hoffen, dass der oder die Täter schon bald gefunden werden und dass die Strafe auch dem entsprechen wird, was angerichtet wurde.

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