Donnerstag, 02.05.2024 09:47 Uhr

Liebe Eltern, schaut genau auf das Handy euerer Kinder!

Verantwortlicher Autor: Steve Schutzbier Regensburg, 26.02.2024, 09:23 Uhr
Presse-Ressort von: Steve Schutzbier Bericht 4911x gelesen

Regensburg [ENA] Liebe Eltern, schaut genau auf das Handy euerer Kinder und mit welchen Spielen sie so ihr Taschengeld sinnlos verbraten! So, liebe Eltern, das geht heute direkt an euch. Habt ihr schon Kinder in einem Alter, in dem der Druck aus Schule oder Milieu euch zwingt, dem Sprössling ein Handy zu finanzieren? Das ist nicht mehr so schwer, wie vor zehn Jahren noch, Verträge, selbst Prepaid, sind günstig!

Es wird einem aber von den vielen Spieleanbietern heutzutage mehr erschwert. Kaum noch ein Spiel, dass ohne realen Geldeinsatz mehr als kurzweilig zu zocken ist. Und wenn dann in der Gruppe über die neuen geilen "Gegenstände" geprahlt wird, wächst eben der Gruppenzwang, jetzt auch mal 12,99 € für einen virtuellen vergoldeten Tankschlauch aus dem Taschengeld zu kratzen, nur um für ein paar Minuten der reale Held mit dem Handy zu sein. Und die Spieleanbieter machen alles, um möglichst vielen Schrott für maximal möglichen Umsatz zu versilbern. Oder, von einem Nichtzocker-Papa nach knapp einer Woche als Fazit: Die Werbetrailer haben noch die beste Grafik und den meisten Spielspaß und umsonst ist nichts, was mehr als 15 Minuten Spielspaß bietet.

Ständig diese Werbung - sehen wir doch mal, ob sie hält, was sie zeigt Wer mich nicht kennt, sollte eines wissen. Die, die mich kennen, meiden mich in diesem Bereich: Ich bin kein Zocker. Weder am PC noch am Mac, womit ich groß geworden bin. Und jetzt, zurück auf PC oder Handy, erst recht nicht. Roger Wilco und Space Quest 3, für mich nach ein paar Minuten vorbei, bis ich den "Walk-thru"-Guide gefunden habe. Heute ein leichtes, der Frust bei Space Quest III nach den ersten Minuten vor gut 25 Jahren, auf dem Killer-Förderband nicht mehr weiterzukommen, er beschäftigt mich bis heute, trotz Anleitung und mittlerweile komplettem durchgespielten Teil.

Es qualifiziert mich also nicht viel dafür, Handy-Spiele unter die Lupe zu nehmen. Außer, dass ich ständig am Ende einer "Mission" von "Plants vs. Zombies" - ja, Teil 1 - Werbung für diverse Handyspiele erhalten. Und meistens auch immer die Gleichen. Ich verstehe in den wenigsten Fällen, warum ich, der mit Pflanzen Zombies im Zaum zu halten gedenkt, immer diese Werbung bekommt. Noch dazu habe ich mit einer 1-Euro-Einmalzahlung die Werbebanner ausgeblendet, gesammelt über Google Umfragen. Wieso also zeigt man mir Werbung für die Taschengeldvernichter Township, Whiteout Survival, Gold and Goblins und Idle Lumber Empire? Also, habe ich beschlossen, alle diese Apps für ein paar Tage zu laden und zu spielen, ohne einen Cent auszugeben.

Die Werbebilder und -animationen haben meist nichts mit dem Spiel zu tun: Whiteout Survival Was mir, unter anderem deutlich bei Whiteout Survival und auch bei Gold and Goblins aufgefallen ist: Die Trailer haben mit den ersten Schritten im Spiel auch wirklich gar nichts zu tun. Nein, ich muss Gegenstände suchen. Auf einem sehr zurückgebliebenen Niveau. Aber ich bin nun mitnichten in der Lage, mit einem Ghostbuster-Rucksack Schnee zu saugen, um dafür Punkte oder sonst was zu saugen, was mir weiterhilft. Auch die Weiterentwicklung meiner "Gang" in Summe, durch Aufrüstung von Gebäuden, Öfen, Erster Hilfe und lauter so einem Zeug - langweilig und schön gespickt, mit immer mal wieder einem Fenster.

Ein Fenster, dass ich für 2,99 oder mehr Euro gleich eine Villa statt der Blockhütte bekommen könnte. Aber auch hier muss man aufpassen: Es gibt mitnichten eine Villa, eher den goldenen Türknauf, den Rest gilt es wahlweise kostenfrei zu finden oder zu kaufen. Auch nervig: an sich läuft hier ein Film, in dem ich punktuell eingreifen kann. "Ein Sturm kommt", war eine Meldung, die ich einfach ignoriert habe - und ich habe trotzdem, also wegen guter Führung wohl nicht, das Level abgeschlossen, den Sturm überlebt und Verbandszeug für die etwas tölpelhaften Mitglieder meines Teams bekommen, die nicht ganz so helle waren, sich vor Kälte zu schützen.

Aber man lasse sich nicht täuschen, sterben geht auch - und dann ist quasi alles weg, soweit ich das in meiner kleinen Anfangsblase des "Spielgenusses" beurteilen kann. Ich habe hier, auch wegen der unfassbaren Langeweile der quasi vorgegebenen Spielsequenzen abgebrochen und mich dem nächsten Spiel zugewendet. Fazit: Ich hielt das Ganze für ziemlich langweilig, da waren die Fenster, dass ich hier mal und dort mal Geld ausgeben kann, schon eine echte Abwechslung.

Idle Lumber Empire - tatsächlich nahe an der Werbung, nur die Spielgeschwindigkeit ist frisiert Der Plot ist ganz einfach: Die kleine Blonde hat geerbt und muss sich nun um Papas Firma kümmern. Holz fällen, wiederaufforsten, entrinden, stapeln und verkaufen. Und auch die Firma aufbauen. So weit, so langweilig. Also richtig langweilig. Ich gehe aber davon aus, dass hier auch gegen echtes Geld eine Beschleunigung eintritt. Soweit habe ich gar nicht gespielt, da das Game, nach Einführung der banalen Story, gewissermaßen mit allem, was kommt und ist, ein Preisschild zeigt. Der Gabelstapelfahrer soll nicht nach jedem zweiten Baumstamm außerhalb des Bildes ein Nickerchen auf dem Stapler machen... Katsching, Preisschild, 2,99 Euro.

Klar, das Bäumefällen und Aufforsten kann auch schnell gehen... Katsching, wieder ein Preisschild. Der komplette Aufbau des Unternehmens, der an sich steht und mit Personal versorgt ist: Katsching, Preisschild. LKW kaufen, um endlich Ware los zustoßen: Katsching, Preisschild. Fazit: Kurz gesagt: Von allen Spielen, die ich ausprobiert habe, war der Baumfäller der aggressivste, was das Geld aus der Tasche ziehen angeht. Kaum vier Aktionen, die nicht irgendwie einen Wink auf Geld ausgeben hatte. Ich kann hier nur abraten, sonst ist in Echt ganz schnell mal in jungen Jahren schon das Erbe verzockt!

Gold and Goblins - ich war kurz davor, polizeilich prüfen zu lassen, ob es nicht schon unter Betrug fällt Ok, ich verstehe, dass dieses Spiel ein Langeweile-Killer sein soll. Auf Bus und Bahn warten, schnell das Handy raus und fünf Minuten zocken. Länger geht eh nicht, sonst schlafe ich ein. Ich beginne in einer Höhle und muss mit einem Stock auf Tonnen schlagen, die Zahlen auf sich tragen. Je höher, desto unmöglicher sie zu öffnen. Dafür ist die Belohnung durch das Ding, dass das aus der Tonne steigt, umso größer. Und gleiche Zahlen kann ich kombinieren.

Da zu dem Werbetrailer wirklich gar keine Wiedererkennung zu finden war, war ich kurz davor, mal mit der Polizei das Thema Betrug zu diskutieren. Wie ich es in der Werbung gesehen habe, überall liegen Goldmünzen - nur aufheben und als "Credit" mitnehmen kann ich sie nicht. Ich muss weiter abbauen, größere Zahlen auf den Fässern knacken und mir mit Roboterunterstützung, die völlig unlogisch ist, irgendwas abbauen. Und aufs Förderband legen. Und so weiter. Hätte es das zu meiner Zeit gegeben, ich hätte freiwillig Hausaufgaben gemacht und mir ein paar Fleißsternchen meiner Grundschullehrerin geholt! Aber hey, das Spiel soll ja ein echter Zeitkiller sein, wenn du mit dir und deiner Umgebung nichts anfangen kannst.

Überraschend zurückhaltend ist die Bezahlschranke: Das Spiel war das zweitdümmste, also direkt nach Whiteout Survival. Fazit: Wenn dir nichts einfällt und du den Leuten trotzdem Geld aus der Tasche ziehen willst, machst du ein "Zeitkillerspiel" ohne Sinn und Verstand. Und wichtig, du brauchst einen Trailer, der hochaufgelöste Grafiken zeigt, die aber auch gar nichts mit dem Spiel gemein haben. Quasi wie vor der Bezahlschranke einer Pornoseite, aus meiner Sicht, ohne jemals für die Goblins bezaht zu haben, kommt die Enttäuschung mit der Abbuchung...

Township, die zehn Minuten Enttäuschung am Tag - oder ein horrendes Investment vom Schafkostüm bis zum Stadtaufbau Obwohl hier echt viel zu tun ist und du bereits nach kurzer Zeit viel steht, mit dem du viel Arbeit hast, ist nach zehn Minuten schon wieder alles vorbei - wenn du kein Geld, also, echtes Geld, harte Währung, einsetzen möchtest. Nichtsdestotrotz hast du hier den größten Spielspaß, wenn du dir das über den Tag verteilt einteilen möchtest. Du bist auf der einen Seite Bauer - also Landwirt. Felder bewirtschaften, die Ergebnisse verkaufen bzw. in deine weiteren Firmen und Fabriken zur Weiterverarbeitung bringen. Das alles kostet Zeit, bis das Ergebnis kommt - wenn man kein Geld einsetzen möchte.

Auch hast du relativ eine Bahnverbindung, die nach dem Zufallsprinzip aber nie unter 90 Minuten irgendwas liefert und bringt. Dann musst du noch Häuser und Animositäten bauen, das kostet virtuell verdientes oder eben harte Euros. Zwischendurch locken noch Spiele im Spiel, wie eine Arktisexpedition. Wenn du dich per Facebook einloggst, werden dir alle deine Freunde gezeigt, die ebenfalls zocken, so könnt ihr euch gegenseitig fehlende Sachen zuschieben. Konnte ich nicht testen, für so was gebe ich mein Facebook nicht her. Meist läuft dir dann die Scheune voll und du kannst, bis auf das, was du in den Fabriken liegen lassen kannst, nichts mehr machen. Aufrüsten geht nur nach Gusto des Spiels.

Und dafür brauchst du auch immer irgendwelche Sachen, die nach Zufall mit der Bahn kommen. Kann also ein paar Tage dauern, wenn du kein echtes Geld einsetzen willst. Je weiter du kommst, desto mehr musst du pflanzen und daraus produzieren. Dann taucht noch ein Flugplatz auf, der auch Ex- und Import mit dir machen will. Habe ich einmal angesehen und bleiben lassen, die Mengen, die der Airport transportieren will, bauen sich kostenfrei im Spiel nur mit sehr viel Aufwand auf.

Ich muss gestehen, auch wenn der Spielspaß ob der gestiegenen Anforderung mit jedem Level gestiegen ist und der Nervfaktor langsam in den Mittelpunkt trat, war es tatsächlich ein Spiel, mit dem man die "freien" Minuten kurzweilig gestalten konnte. Und klar, wer sich einen Wecker stellt, kann sicherlich mehrfach am Tag Spielspaß genießen, im Unterschied zu mir, der das morgens aufmacht und dann bis morgen vergisst. Fazit: Es gibt nichts, was es nicht gibt, was Geld kostet. Wenn in Township auch moderat, meist um die 2,99 €. Aber zehnmal 2,99 € sind auch schon 30 € weniger.

In Township ist der meiste Spielspaß, auch wenn er im Schnitt nach zehn Minuten ausgespielt ist - wahlweise weil "alles" erledigt ist und die Uhr tickt oder man aktuell nicht weiterkommt und auf einen Zug, einen Hausbau oder sonst was warten muss. Viel zu viel Mist im AppStore - daher mein vernichtendes Fazit Ich habe die vier Spieleapps nicht willkürlich ausgewählt. Nein, sie wurden in den Werbeblöcken von Plants vs. Zombies ausgespielt. Und nicht nur einmal, sondern mehrfach. An verschiedenen Tagen, nach verschiedenen Interaktionen, aber immer mit den gleichen Trailern.

Teilweise schön in 3D modelliert, flüssige Animationen, die teilweise ganz Cinemascope-like durch kurze Spielsequenzen bestärkt wurden. Klare Zielgruppe: meine Ex-Frau und Kinder. Und idealerweise Eltern mit einem dicken Geldbeutel, die das Wörtchen "nein" verlernt haben, um abends und am Wochenende ein bisschen Ruhe durch Devisentausch einlösen. Ich kann nach mehrtägigen Selbstversuchen nur davor warnen, die Kiddies mit Elterns oder eigenen Handys hier nach Belieben zocken und auch noch Geld über der Summe des Taschengeldparagraphen ausgeben zu lassen. Für virtuelle Güter, die morgen schon weg sein können, wenn der Anbieter einen neuen - nur für sich - Kassenschlager auf den AppStore loslassen.

Aus meiner Sicht sind die Gold and Goblins ohne jeden Effekt, weder Lernen noch Zeit todschlagen, daher nichts für Kinder ohne Aufsicht. Nur auf dem Berliner Hauptbahnhof auf seinen nicht verspäeteten ICE zu warten und an die korrekte Wagenreihung an der Anzeige zu glauben, könnte spannender sein und weniger Sinn ergeben als diese App. Ebenso der Abzocker unter den Apps, der Idle Lumber Empire. Quasi jeder Fingertap auf das Handydisplay wird mit einer Interaktion, die ein Preisschild mit sich bringt, belohnt. Dabei ist die Grafik unter deinem C64, der Ton eintönig und sämtliche Pop-Up-Grafiken mit "Interaktion" eines Stummfotos aus dem Nachsitzzimmer untätiger Informatikstudenten der Uni Süderbrarup.

Aber den Anbieter freut es, er macht mit jedem Cent, den man ihm in die Kasse spühlt, lauthals lachend eine Literflasche Champus auf und lacht sich ne Stunde ins Fäustchen, wetten?! Die Halbanimation mit Zwischenklickszenen namens Whiteout Survival ist was für Leute, die das Geld quasi dem Hersteller spenden wollen. Und dabei zum Ausdruck bringen wollen: HÖR AUF! MACH SCHLUSS! Such dir einen echten Job! Langeweile ohne Ende, viele Aktionen, die riesig aufgebauscht werden und dann keine Folgen haben. Aber immer wieder die Erinnerung, dass mehr bezahlte Kohle mehr Spielspaß (mein Wortlaut, nicht vom Herausgeber!) mit sich bringt.

So langweilig kann mir gar nicht sein, dass ich hier nicht nach fünf Minuten Lebenszeit dieser sofort durch Deinstallation auf ewig hinterher trauere. Kurz gesagt: Keines des vier Spiele sollte von einem Kind oder heranwachsenden Jugendlichen ohne Unterstützung von Erwachsenen gespielt werden. Mögen die Kühe in Township noch so lustig, die Hühner noch so hungrig und das neue Haus noch so Comic-esk sein, es geht, wenn das Spiel weitergehen soll, immer nur im Kohle. Whiteout Survival ist alleine vom Titel und dem Gameplay nichts für Kids und Heranwachsende.

Da das Idle Lumber Empire nur auf die Kohle aus ist, sollte man kritisch mit dem Nachwuchs eventuelle Grenzen setzen oder gleich auf die Sinnlosigkeit von Ausgaben dieser Art vs. "richtige" und altersgerechte Computerspiele hinweisen! Und auch wenn ich Township noch am ehesten, mit Einschränkungen, als kurzweiligen Spielspaß durchgehen lasse, ist auch hier das Geld aus der Tasche ziehen, der Hauptzweck.

Also, Eltern, aufgepasst und den Kids über die Schultern geschaut - es gibt, nicht wie zu unserer Zeit, Sachen, die Spaß machen und kostenfrei sind. Nein, eher im Gegenteil. Und der dauerhafte Rauswurf von "Kleinbeträgen", um im Spiel weiterzukommen, ist eine fast schon sittenwidrige Abzocke, die man nicht auch noch unterstützen sollte. Also, habt ein Auge auf die Apps der Kids und wo deren Taschengeld hingeht - Apps wie die vier mit den aktuell höchsten Werbedruck gibt es sicherlich zu tausenden in den AppStores...! Und sie sind es nicht im Ansatz wert!

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