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Die E-Auto-News Februar 2024 und Rückblick

Verantwortlicher Autor: Steve Schutzbier Regensburg, 07.03.2024, 16:00 Uhr
Presse-Ressort von: Steve Schutzbier Bericht 5073x gelesen

Regensburg [ENA] Ich habe mal wieder gesammelt, was seit den letzten E-Auto-News bemerkenswertes durch die Herstellerreihen passiert ist. Klar, der von der Regierung, wie so vieles andere, völlig planlos abgesetzte Zuschuss hat von heute auf morgen die Absatzzahlen und Bestellungen einbrechen lassen. Wirklich? Tja, das todregierte und nur mehr durch Subventionen zu haltende Land hat nun das Niveau eines Entwicklungslandes erreicht.

Nichtsdestotrotz gehen Entwicklungen, wenn auch nicht unbedingt in Deutschland zu Batterietechniken, Antrieben und neuen Modellen ungehemmt weiter. So, genug die Realität reinrutschen lassen, sehen wir lieber, was sich beim großen E der Antriebstechnik so getan hat! Dann schauen wir doch mal, was aktuell passiert und was wir in den letzten Wochen verpasst haben...! Und los!

Wie die amerikanische Verkehrsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) mitteilt, wurden Ermittlungen gegen Tesla in den USA gestartet. Als Basis kamen 2.400 Beschwerden von Tesla-Fahren, die sich über Probleme mit der Lenkung ihrer Fahrzeuge beschwert hatten. Wahrscheinlich, wie wir aus den Tesla-Papers wissen, hat der Tesla-Kundendienst hier, wie immer, zu verschleppen und zu verleugnen angewandt, umso besser, dass die Beschwerden kritische Masse erreicht haben. Die Sache ist, ähnlich dem angeblich autonom fahrenden Level-2-Autopiloten gefährlich, da schlimmstenfalls Verlust der Lenkkontrolle eintreten kann.

Sollte die Untersuchung der NHTSA erfolgreich verlaufen, wird Tesla wohl zu einer Rückrufaktion der betroffenen Modelle erleben. Das Umweltbundesamt (UBA) hat Klimavorteile von E-Autos untersucht. Und dabei herausgefunden, dass es diese tatsächlich gibt! Hier die wichtigsten Aussagen: Im Jahr 2020 zugelassene Elektroautos sind um etwa 40 % klimafreundlicher in ihrer Wirkung als Benziner-PKW. Würde nun die erneuerbare Stromerzeugung einen raschen Ausbau erleben, steige dieser Klimavorteil für dann in 2030 zugelassene E-PKW auf 55 Prozent. Um diese Zahlen zu erhalten, wurden Umwelt- und Klimaauswirkungen von PKW und Nutzfahrzeugen mit konventionellen und alternativen Antrieben im Detail untersucht.

Negativ bewertet werden bei den E-Autos der aktuelle Verbrauch seltener Erden, die in erster Linie in aktuelle Akkus verbaut werden. Ich habe dem ganzen ja aus meiner, tatsächlich auch mit sehr vielen Überraschungen gespickten Winterreisen, bereits einen Blog gewidmet, nun legt der ADAC mit Auswertungen zum Mehrverbrauch nach: Verglichen wird eine Kurzstrecke bei -7 Grad zu -23 Grad und drei Versuchsaufbauten. Der Mehrverbrauch von Tesla bis VW ID5 bewegen sich zwischen 65 und 107 Prozent! Was ich in meiner Winterreise ebenfalls, neben dem Einbruch der Reichweite, ebenfalls feststellen konnte. Auch dies bestätigt der ADAC, im Schnitt gingen dabei bis zu 40 % Reichweite verloren.

Bevor ihr Verbrennerfahrer nun aber zu sehr jubelt, seid euch bewusst, dass auch Diesel- oder Benziner im Winter nicht die gleiche Leistung wie im Sommer haben, so der ADAC. Diesen braucht 24 Prozent mehr, der Benzinzer bis zu 15 %. Nur das Thema mit der zusätzlich verlorenen Reichweite bleibt euch erspart... Der Finanzvorstand von Porsche deutete in einem Interview mit der Automotive News Europe an, dass die EU aufgrund der schleppenden E-Auto-Verkäufe überlege, das Verbrenneraus für 2035 verzögern könne. Hätte Frau Benz im Jahr 1888 so reagiert wie die EU, hätten wir in Europa noch nichts von der Erfindung des Rads gehört und würden uns von den Bäumen herab mit Äpfeln bewerfen...!

Der Mobility Guide von ALD Automotive und LeasePlan (Ayvens) hat sich die Mühe gemacht, europäische und auch weltweite Länder auf ihren Entwicklungsstand in Sachen Elektro-Mobilität zu untersuchen. Überraschenderweise kommt Deutschland auf Platz 7, teilt sich diesen aber mit Frankreich, Großbritannien, Luxemburg und Dänemark. Das ist kein Kompliment, wir werden auf diesem Rang als "entwickelt" eingestuft. Also die kleine Schwester von Scheiße. Auf Platz 6 folgt Finnland, auf Platz 5 Schweden, obwohl dies das zweitreichste Land der E-Auto-Nutzung ist. Platz vier geht an Belgien, obwohl sie genauso viele Punkte wie Schweden errungen haben. Und das, da die Nutzung von E-Autos zu Verbrennern besonders günstig ist.

Niederlande hält sich auf Platz drei, musste intern aber drei Punkte abgeben - alles nur, weil die Nachhaltigkeitsrelevant im Land gering eingeschätzt wird. Auf Platz finden wir unsere Nachbarn aus Österreich, die sich mehr und mehr als Vorzeigeland der E-Mobilität entwickeln. Ein Abzug in der B-Note ergab die wohl noch lückenhafte Ladeinfrastruktur. Und, klar, Platz eins geht an Finnland, auch, da ab 2025 keine Verbrenner mehr verkauft werden dürfen. Wo habe ich das schon mal gehört, bevor es jämmerlicherweise quasi schon wieder einkassiert wurde...?!?

Der ADAC hat Dresden erneut auf Platz eins beim öffentlichen Nahverkehr gesetzt. Da sollte man nun ein "aber zulasten des Individualverkehrs" erwarten. Aber weit gefehlt! Dresden gewinnt erneut die repräsentative Umfrage des ADAC. Gutes Parkleitsystem, generell gute Beschilderung und ein guter Zustand des Verkehrsnetzes. Ach, und auch der öffentliche Nahverkehr ist echt spitze. Die nachfolgenden Plätze sind Leipzig, Nürnberg und München. München? Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, jeder der zu Stoßzeiten vom Mittleren Ring auf die A9 oder andersrum fährt, wird sich wahrscheinlich ebenso wie ich am Kopf kratzen - aber es geht ja auch um Parkleitsysteme und so ein Zeug... Schlusslichter sind Köln und Duisburg.

Und, auch wichtig, eScooter und Radfahrer nerven am meisten als Spiegel aus Sicht von Fußgängern und Autofahrern. Und wenn ich euch jetzt sage, dass Berlin mittlerweile sogar Busspuren zu Radwegen umfunktionalisiert, um auch hier den Verkehr noch mehr in ein selbstgemachtes Chaos von unfähig-inkompetenten Möchtegernpostenversagern, bin ich wohl nicht der Einzige, der 20 Jahre Länderfinanzausgleich aus der Hauptstadt und Brandenburg zurückbuchen möchte, oder? Ach, reicht noch nicht? Wie wäre es mit eScootern, die in Berlin normale Parkplätze nutzen sollen? 1,3 Millionen Parkplätze für 3 Millionen Autos...?!

Kleiner trauriger Fun-Fact, der viel über Deutschland und noch mehr über die Deutsche Bahn aussagt: Laut einer Stellenausschreibung sucht die DB einen Administrator für Windows 3.11. Ich glaube, viele von euch kratzen sich nun am Kopf, war wohl Windows 95 oder gar 98 euer erstes Windows-Betriebsystem. Kurz gesagt: Windows 3 war der echte große Durchbruch an IBM-kompatiblen Fenster-Bilder-Betriebssystemen, 3.11 die erste große Fehlerkorrektur und Featereanreicherung, auch mit Netzwerktechnik und all dem heutig normalen Quatsch. Und das sucht die Bahn in 2024, Erscheinungsdatum der Windowsversion war der 8. November 1993!!! Apropos: Kenntnisse in MS-DOS werden hier auch gefordert!

Wer noch auf einer Bongotrommel im Urwald an der Liane hängt, möge eine Bewerbung auch in Betracht ziehen, würde ich sagen! Und wofür das alles? Für eine "hochwertige Anzeigesoftware", zur reibungslosen Fahrzeugsteuerung und Führerstandsanzeige bei Hochgeschwindigkeits- und Regionalzügen. An sich ist die Ausschreibung schon total hochnotpeinlich. Aber sie schlägt jedem Bahnfahrer wieder mit der Faust in die Fresse - als ob mit oder ohne Besetzung, die Wagenreihung bei ICE schon jemals wirklich so kam, wie App und Bahnsteig das vormachen? Und seit wann zeigen Regios eine Wagenreihung? Da sind wir doch schon froh, wenn sie wirklich oder mal pünktlich kommen? Setzen, sechs, Deutsche Bahn - aber wir haben über deinen Beitrag sehr gelacht!

Und da sage noch jemand, es tue sich nichts rund um das Thema Laden! IONITY hat seine Ladetarifstruktur angepasst, die monatliche Grundgebühr fällt von vormals fast 12 € auf nur mehr 5,99 €. Und das Beste: der Tarif hat eine Laufzeit von nur einem Monat, kann also flexibel für eine Urlaubsfahrt genutzt werden! Und Ladesäulen, gerade an den Autobahnen, gibt es ausreichend.

Hyundai möchte die Reichweite von E-Autos erhöhen. Und zwar durch einen Trick. Man möchte die Aerodynamik aktiv beeinflussen. Damit soll, primär bei hohen Geschwindigkeiten, der Luftwiderstand minimiert werden. Und wie soll das gehen? Die Luft, die im unteren Stoßfänger eintritt, wird aktiv gesteuert, auch um die Verwirbelungen an den Rädern zu kontrollieren. Sichtbar ist das System nicht, ab 80 km/h wird es automatisch aktiviert. Hört sich spannend an, haben doch die meisten E-Autos passive Systeme durch neue Luftdurchlässe und sonstige Anpassungen bekommen.

Der Einzelhandel würde gerne mehr Ladesäulen aufbauen, da diese auch als Konsumentenmagnet für E-Auto-Nutzer identifiziert wurden. Zu Recht, aus meiner Sicht. Allerdings wird der Ausbau gebremst, da sich die benötigten Netzanschlüsse stetig verspäten. Auch werden Anschlüsse für Photovoltaikanlagen erst mit viel zu viel Zeitaufwand ans Netz angeschlossen. Deutschland, einig Entwicklungsland!

Kurzmeldung: Eine Auswertung aus Norwegen belegt, dass E-Autos in der kalten Winterzeit wesentlich weniger Probleme haben als Verbrenner. Mir ist zu Biodiesel-Zeiten der Zulauf versulzt, da der Biodiesel in Teilen dabei war, zu gefrieren... das war, erst recht, da die Kältewelle mit Temperaturen unter 20 Grad in der Nacht in Summe fast zwei Wochen anhielt, ziemlich... blöd!

BMW hat seine neue Plattform der "Neue Klasse" konkretisiert. Ab Jahreshälfte 2025 sollen demnach in den ersten 24 Monaten gleich ganze sechs neue Modelle auf besagter Plattform anlaufen. Mit dabei sind ganz klar, ein SUV, ein Coupe, ein Touring und ein "kleiner SUV". So zumindest berichtet das die Automobilwoche. Erst war es ein Gerücht, dann gab es sogar erste Renderings, also Computerbilder - und nun soll Opel eine Neuauflage des Mantas als E-Version auch noch komplett abgesagt haben.

Auch noch eine Kurzmeldung: Wer glaubt, aufgrund der aktuell eher rückläufigen Nachfrage nach E-Autos nun auf dem Gebrauchtwagenmarkt einen tollen Schnapp machen zu können, hat sich getäuscht. Zu groß die Unsicherheit, die unsere unfähige Regierung hier streut, gepaart mit den immer noch hohen Preisen, die ein E-Gebrauchter aufruft. Wir können nur froh sein, dass Habeck und die Grünen das Thema noch nicht aufgegriffen haben, sie würden auch den Absatz von Neuwägen in tiefste Abgründe führen!

Aus den USA und deren Kältewelle kommen, immerhin bis zu und ein paar Tage Dauer von -18 Grad, vermehrt Berichte, dass sich Teslas, selbst an den Superchargern, nicht mehr laden lassen. Auch gab es Berichte, dass sich die Türen, selbst per App, nicht mehr öffnen ließen. Tesla wiederrum verweist auf die hauseigene Webseite, hier wären wertvolle Tipps wie die Verwendung der Option "Geplante Abfahrtszeit", die viel Energie sparen würde. Auch steht dort, dass man den Ladestand der Fahrzeuge immer über 20 % halten möge und wann immer möglich, das Auto an Strom anschließen möge. Geile Idee, wenn der Wagen nicht lädt und sich die Türen nicht öffen lassen. Ob Musk diese Texte unter Drogenkonsumwirkung selbst geschrieben hat?

Verivox hat für 2023 ermittelt, dass E-Auto-Fahrer beim Laden zu Hause bis zu 46 Prozent im Vergleich zum Diesel, immerhin bis zu 38 Prozent günstiger "Tanken" als Verbrenner. Für die Berechnung wurde ein E-Auto-Verbrauch im Schnitt von 18 kWh auf 100 km gerechnet und ein Strompreis von etwas unter 42 Cent. Das ist mal ein Ergebnis - wenn man zu Hause eine Wallbox hat! Der XXXL, so seine Pressemitteilung, wird in Zusammenarbeit mit den Pfalzwerken 500 E-Ladesäulen vor seinen Möbelhäusern errichten - mit einer Ladeleistung von bis zu 400 kW.

Und wieder was aus der Kategorie, vielen Dank liebe weltfremd-dumme EU: Ab April wird wegen einer sinnlosen Regelung von Verbrenner-mit-Chaffeur-nutzenden-EU-"Vertretern" an Ladesäulen ab einer "Abgabe" von 50 kW oder mehr ein teures Terminal für eine "Ad-hoc"-Nutzung bzw. -Zahlung gefordert. Ausnahmslos. Mein Gott, wie sehr wünsche ich mir in diesem Moment Leute, die wissen, wovon sie reden, oder manch Politiker folgend, ab und an einfach mal die Klappe halten!

Und, zum Ende für heute, noch mal was von Tesla: Ergebnisse, die auch dank Teslas verbautem Batteriemanagement in einer Studie mit 12.500 Fahrzeugen ausgewertet wurden, beweisen, dass Schnellladen dem Akku eines Teslas zwar mehr abverlangt, als langsames Laden - aber bei Weitem nicht so viel wie bisher gedacht. Natürlich altern die Akkus, rein chemisch gesehen wäre alles andere ein Weltwunder. Aber nach gut 5,5 Jahren verliert der Akku gerade 10 % Leistung und bietet immer noch volle 90 % "Restkapazität" an. Aus statistischer Sicht macht es hierbei keinen Unterschied, ob der Wagen nun ein "Schnelllader" oder ein "Langsamlader" oder ein "Gemischlader" ist, so das Unternehmen Recurrent in seiner Meldung zu den Ergebnissen.

Allerdings, und da ist nichts Neues dabei, wenn man sich mit dem Akku und seinen Eigenheiten schon mal näher beschäftigt hat, warnt das Unternehmen vor Ladevorgängen, die tatsächlich merklich und schnell(er) den Akku schädigen: Schnellladen bei extremer Hitze, ohne kühlendes Vorkonditionieren, Schnellladen bei extremer Kälte ohne Vorkonditionieren und, der Klassiker, Schnellladen bei sehr geringem oder hohem Ladestand. Wobei ich mit meiner Erfahrung bei sehr gering widerspreche, da hier der höchste Ladestrom fließt, was wiederum eher der Akkupflege statt eines Schadens entspricht. Was aber den Akku wirklich nachhaltig schädigt, ist die magische "Null" als Restreichweite immer wieder und weiter zu unterschreiten.

Allerdings, und da ist nichts Neues dabei, wenn man sich mit dem Akku und seinen Eigenheiten schon mal näher beschäftigt hat, warnt das Unternehmen vor Ladevorgängen, die tatsächlich merklich und schnell(er) den Akku schädigen: Schnellladen bei extremer Hitze, ohne kühlendes Vorkonditionieren, Schnellladen bei extremer Kälte ohne Vorkonditionieren und, der Klassiker, Schnellladen bei sehr geringem oder hohem Ladestand. Wobei ich mit meiner Erfahrung bei sehr gering widerspreche, da hier der höchste Ladestrom fließt, was wiederum eher der Akkupflege statt eines Schadens entspricht. Was aber den Akku wirklich nachhaltig schädigt, ist die magische "Null" als Restreichweite immer wieder und weiter zu unterschreiten.

Da hier direkt die "herstellerbedingte Akkureserve" angegriffen wird - die eigentlich für ein gleichbleibendes Ladeerlebnis bis zur vertraglichen Gewährleistung des Akkus, meist zwischen fünf und acht Jahren, halten soll. Das war es schon wieder mit Rückblick und aktuellen Meldungen aus der faszinierenden Welt der E-Autos. Wenn ihr noch etwas Spannendes habt, was ich nicht abgedeckt habe oder ihr eine Anmerkung oder Korrektur habt, lasst es mich wissen! Dann eine schöne elektrische Zeit bis zu den nächsten E-Auto-News! Servus!

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